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Am Ende unseres Lebens blicken wir vor allem auf unsere schönsten Momente zurück. Auf besondere Momente mit der Familie und mit Freunden, auf gemeisterte Herausforderungen, aber auch auf die Erfahrungen, die wir beim Reisen gemacht haben.
„Kannst du dich noch an den Urlaub in Porto oder Paris erinnern?“, wirst du dich dann vielleicht sagen hören. Mit wem warst du dort und was habt ihr alles erlebt?
Es ist schwierig sich vorzustellen, dass man irgendwann sehr alt ist und dann in Erinnerungen schwelgt. Manche haben sogar Angst vor dieser Vorstellung. Besser wäre es, das Leben als ein Blühen und Verwelken zu betrachten. So brauchst du keine Angst vor dem Alter zu haben und kannst das Leben im Moment erleben.
Ich möchte dich nun auf ein kleines Gedankenexperiment einladen:
Ich stelle mir bildlich vor, wie ich an den letzten Tagen meines Lebens auf einer Parkbank sitze. Wir befinden uns in der Blüte des Herbstes. Die roten und gelben Blätter erscheinen besonders schön, als die Sonne plötzlich wieder durch die Wolken dringt.
Nachdenklich beobachte ich die Natur. Die Blätter der Bäume, wie sie durch eine leichte Brise hin und her zappeln. Die letzten Schwalben, die über mich hinweggleiten.
Ich schließe die Augen, während ich die angenehmen Sonnenstrahlen genieße.
Alles ist dunkel, bis auf ein leichtes Flackern am Horizont. Während ich versuche, in dieses weit entfernte Licht zu blicken, fallen mir Umrisse von etwas Großem ins Auge. Das Licht flackert heller. Ich bin umgeben von Schwarz und Weiß.
Vor mir eine Treppe mit Marmorstufen. Teilweise sehe ich ein schwarzes Geländer und teilweise sehe ich, dass Geländer fehlen.
Ich fasse Mut und besteige die erste Stufe. Mich durchflutet ein gutes Gefühl und ich spüre eine tiefe Freude.
Was ist es, was mich so glücklich macht?
Der Handlauf zu deinen vergangenen Reisen
Stell dir vor, du baust dir starke Erinnerungsstützen für deine Reise auf und archivierst sie, sodass du sie jederzeit bequem wiederfindest.
Im folgenden Text möchte ich dazu ermuntern, über deine Reisen zu schreiben und dir dafür ein konkretes Vorgehen vorschlagen.
Warum kann ich es nicht bei Bildern belassen?
Du sparst monatelang für deinen Urlaub. Vorfreude ist bis dahin ein netter Begleiter. Nach deinem Urlaub bist du hoffentlich wieder aufgeladen mit frischer Energie. Doch es schwebt auch ein wenig Wehmut in deinem Geist. Ich möchte dir aufzeigen, wie du die Nachfreude in dein Leben lockst. Sie wird umso intensiver, je lebendiger du dir deine Erinnerungen erhältst.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber nun mal Hand aufs Herz. Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass du bei der üblichen Bilderflut den Überblick behältst? Heutzutage kann man jederzeit mit einem einzigen Daumendruck ein Bild von sehr guter Qualität machen. Der geringe Aufwand verführt unweigerlich dazu, dass man sich weniger Mühe gibt, um einzelne besondere Momente festzuhalten.
Wenn du deine Bilder mit Texten ergänzt, dann erhöhst du deinen Bezug zu den Bildern. Du baust zusätzliche Gedankenstützen auf, die wiederum andere Erinnerungen wecken. Stell dir deine Bilder wie Brücken ohne Geländer vor. Deine persönlichen Texte bilden hier das Geländer, damit du deine Erinnerungen später auch sicher erreichst.

Ein Vorschlag für das konkrete Vorgehen
1. Fang schon bei der Anreise mit dem Schreiben an und halte das Datum fest. Schreib an jedem Urlaubstag etwas. Wenn du müde bist, dann mach es einfach stichpunktartig. Die Lücken kannst du später noch füllen.
2. Ergänze deine Texte mit Bildern, Videos oder Sprachmemos.
3. Versuch, das Erlebte so authentisch wie möglich zu beschreiben, indem du dich nicht zensierst. Manifestiere deine Gefühle und deine Gedanken. Schreibe auf, was dir wichtig erscheint. Mach dir keine Gedanken, was andere von deinen Texten halten würden.
4. Schreib am Ende deiner Reise ein kurzes Fazit, denk dabei an Highlights und Tiefpunkte. Welche Sehenswürdigkeiten möchtest du besichtigen, wenn du das nächste Mal an diesem Ort bist?
5. Archiviere und sichere deinen Reisebericht. Irgendwann kannst du ihn vielleicht mal ausdrucken und in einem Ordner ablegen.
Ergänzende Ideen
Zu Beginn sollte man sich nicht allzu viel aufbürden. Deshalb habe ich bewusst ein schlankes Model vorgestellt. Hier noch ein paar Ideen, wie du dein Konzept erweitern kannst:
1. Reisen mit Freunden: Überrede deine Freunde, bei dem Projekt mitzumachen. Hier könnt ihr euch den Aufwand teilen, indem jeder an einem anderen Tag einen Beitrag schreibt. Zu Hause könnt ihr dann alles zusammenführen.
2. Schreib vor deinem Urlaub auf, welche Erwartungen du hast. Was möchtest du sehen? Wie stellst du dir die Region vor? Welche Hoffnungen oder Bedenken hast du? Nach dem Urlaub wirst du dann vielleicht überrascht sein.
3. Ein Urlaub in deinem Traumland kann dich unheimlich inspirieren. Nutze das, um tiefgründig über dein Leben nachzudenken. Vielleicht hast du eine Idee für einen Song oder ein Gedicht? Einen Einfall für ein Geschäftsmodell oder für ein Buch? Notiere dir all deine inneren Bilder. Lass dabei die äußeren Umstände los, die vor deiner Reise deinen Alltag bestimmten, und konzentriere dich auf die Dinge, die dich im Hier und Jetzt bewegen.
4. Erstelle einen Reiseblog. So können andere Menschen von deinen Reiseempfehlungen profitieren. Poste allerdings nur Dinge, die du öffentlich zur Schau stellen kannst und willst.
Alleine, mit Freunden oder mit Gruppen Reisen?
Mit Gruppen reisen (6 bis 20 Personen):
Das bietet sich vor allem für Vereine, Unternehmen oder Ähnliches an. Wenn man das Vorhaben gut strukturiert und den Interessen entsprechend durchführt, stärkt es den Zusammenhalt der gesamten Gruppe.
Vorteile:
– Gruppenrabatte
– hohe Wahrscheinlichkeit, einen Entertainer dabei zu haben
Nachteile:
– Es ist schwieriger zusammenzubleiben. Die Gruppen spalten sich am Abend oft auf.
Mit Freunden reisen (2 bis 5 Personen):
Das ist ideal, um deine Freundschaften zu pflegen, den Alltagsstress hinter dir zu lassen. So kannst du sicher und günstig die Welt bereisen.
Vorteile:
– Die Kosten für ein Apartment oder das Taxi verteilen sich auf mehrere Schultern.
– Der Organisationsaufwand kann aufgeteilt werden.
Nachteile:
– Es kann zu Diskussionen kommen, wenn verschiedene Interessen bestehen.
Allein reisen:
Ideal, um dich selbst besser kennenzulernen und auch, um neue Menschen kennenzulernen.
Vorteile:
– Du kannst die Reise nach deinen Wünschen planen und durchführen.
– Du übernimmst Verantwortung und wirst selbstständiger.
Nachteile:
– Es kann sein, dass du dich zeitweise allein fühlst.
Reisen mit der Lebensgefährtin/dem Lebensgefährten:
Gemeinsames Reisen ist sehr bereichernd, wenn ihr eine glückliche Beziehung führt. Falls eure Beziehung eher eingeschlafen oder routiniert ist, kann eine Reise eine Chance sein, eure Liebe wieder richtig aufleben zu lassen. Gemeinsame Abenteuer beleben eure Herzen.
Vorteile:
– Keine Gründe für Eifersucht.
– Du vermisst deinen Partner nicht, wenn du im Urlaub bist.
– Ihr könnt euren Kindern und Kindeskindern von euren gemeinsamen Reisen erzählen.
– Eure Beziehung festigt sich mit Ankerpunkten: Weißt du noch, damals in …?
Nachteile:
– Für eine gemeinsame Reise musst du erst einmal einen Partner haben.
Quintessenz:
Grundsätzlich stellst du dir die Frage, ob sich der Aufwand am Ende lohnt. Wenn es deinem Urlaub an Qualität und Erholung stark beeinträchtigt, sicher nicht. Hinzu kommt die Frage ob du dir vor dem schleichenden Ende, die Zeit nimmst, um es anzuschauen. Verheerend, wenn du erblinden würdest. Ob man Freude daran hat, ist wahrscheinlich bei jedem individuell.
Mit dem eigenen Geist etwas Schönes zu erschaffen benötigt Willenskraft, bis Muse deinen Flow vorantreibt. Gerade in der heutigen Zeit gilt Komfort als zufriedenstellend. Wer allerdings schon öfters etwas schöpferisch tätig war, der spürt, dass es noch tiefere und nachhaltigere Möglichkeiten gibt, seine Zufriedenheit zu fördern.
Finde die Orte die dich glücklich machen. Vielleicht sind sie es dann auch Wert, etwas mehr zu machen.

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Vielen Dank
Welche Stadt hat euch überrascht? Welcher Ort hat eine besondere Erinnerung in eurem Herzen? Wo wollt ihr mal unbedingt hin reisen?
3 Kommentare zu „Dein Leben und das Reisen (09)“