Ich möchte meine persönliche Sichtweise und eigene Erlebnisse mit Melancholie hier darstellen. Melancholie wird oft als negativen Gefühlszustand verpönt. Diese Sichtweise finde ich sehr oberflächlich und einseitig. So wie du an heißen Tagen den kühlen Schatten unter einem Baum suchst, so ist es auch erlaubt deine hitzigen Gefühle unter dem Schatten der Melancholie zu stellen. Die Schattenseiten sollte man also nicht pauschal als schlecht oder böse beurteilen. Ich möchte später vor allem auf die kreativen und schöpferischen Aspekte eingehen.
Es gibt Momente im Leben, bei denen du fröhlich, witzig, euphorisch oder sogar verliebt bist. Aber genauso gibt es Momente, in denen es dir weniger gut geht. Du fühlst dich schlapp, hegst einen Groll und bist einfach nur traurig. Doch auch diese Gefühle müssen durchlebt werden. Sie sind zusätzliche Farben, die dein Leben mit neuen Eindrücken bereichern. Akzeptiere deine Gefühle und sei dir eines gewiss:
Niemand darf dir vorschreiben, wie du dich fühlen sollst. Lege dir selbst keine Ketten auf, wie du dich fühlen sollst. Du musst dir keine gute Laune einreden, wenn du in Wahrheit traurig bist. Auf Dauer lassen sich deine Gefühle sowieso nicht unterdrücken. Sie kommen nur stärker zurück.
Die Bedeutung von Melancholie
Der Melancholiker wurde schon in der Antike und im Mittelalter in der Säfte- und Temperamenten- Lehre erwähnt. Dabei wurden jeweils vier Menschen Typen klassifiziert, die zwar alle Typen in sich trugen, allerdings bei denen immer nur ein Saft mit dem entsprechenden Temperament dominierte.
Melancholiker: schwarze Galle, nachdenklich und traurig
Choleriker: gelbe Galle, erregt und leicht reizbar
Sanguiniker: rotes Blut, heiter und aktiv
Phlegmatiker: weißer Schleim: genügsam und müde
Mit diesen Charmanten Bezeichnungen wurden damals die Menschen klassifiziert und je nach Überschuss eines Saftes, entsprechende Behandlungen übernommen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen (wie Aderlass).
Auf die Astrologische Zuordnung werde ich hier nicht eingehen. Zudem möchte ich anmerken, dass Menschen deutlich komplexer und vielschichtiger sind.
Aus der geschichtlichen Herkunft lässt sich schließen, dass der Name an sich schon nicht schmeichelnd mit sich wirbt. Deshalb ist es umso wichtiger über die potenziellen Vorteile von Melancholischen Phasen zu sprechen.
Entfalte neue Schichten deiner Persönlichkeit
Es ist niemanden vorgeschrieben immer ein lustiger Draufgänger zu sein. Wenn dein Umfeld dich in eine Rolle drängt, musst du für dich einstehen. Du musst keinen Unterhalten und schon gar nicht irgendwelche Klischees deiner Herkunft erfüllen.
Es gibt viele Gründe, wie man in Melancholische Phase fallen kann. Liebeskummer, Unsicherheit über die Zukunft, schlechte Veränderungen, negative Stagnation oder die Konfrontation mit dem Tod.
Ich habe innerhalb eines Jahres eine Trennung durchgemacht und anschließend vier Menschen verloren. Oft kommt ein Unglück selten allein. Sicher hast auch du schon viele aufeinander folgende Unglückstage erlebt. Emotionale Wunden können dir Monate lang den Wind aus den Segeln nehmen. Traurigkeit ist etwas völlig normales und kann auch über einen längeren Zeitraum andauern. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Trauere nachdenklich und du wirst sehen, dass du dich selbst besser kennen lernst.
Es ist nicht nötig deine Melancholie auf dich selbst zu beziehen. Das eigene Ego sollte hier an sich wenig berücksichtigt werden. Wenn du jemand wichtiges verlierst, dann gehen deine Gedanken an eure gemeinsame Zeit. Du hinter sinnst dich seiner/ihrer Lebenseinstellung, seinen/ihren Prinzipien und Zielen. Je weiter du deine Erinnerungen erforscht, desto tiefgründiger erscheinen dir die gemeinsamen Erlebnisse.
Vielleicht ist hier ein Tipping Point, bei dem du das Leben an sich anders betrachtest. Es ist der Tag, an dem du anfängst, dich für Poesie zu interessieren. Poesie, ohne den Hintergedanke jemanden beeindrucken zu müssen. Poesie für dich und deine engen Vertrauten.

Poesie die Schwester der Melancholie
Wie viele Lieder handeln von Liebeskummer, verloren Freunden oder dem Ende aller guten Tage? Es sind nicht wenige, oder? In jedem Schmerz steck eben auch ein Funke von Kunst. Meist führt der Weg wieder zur Freude und Lebenslust. Bis dahin sollte man sich seinen Schmerzen öffnen und die Poesie auf sich wirken lassen.
Kreative Phase
In der größten Not wird man erfinderisch. Ob die persönliche Situation von außen verschlechtert wird, es von selbst verschuldet wird oder ob man sich die Not nur einbildet, spielt eine geringere Rolle. Entscheidend ist, wie man die Situation wahrnimmt.
Herausforderung oder Pein?
Lerne beschwerliche Situationen von deinem restlichen Leben zu trennen. Lasse nicht zu, dass du den Fokus für ein besseres Leben verlierst. Versuche jeden schlechten Umstand als zusätzliche Herausforderung zu sehen. Du wirst schnell merken, dass du an Hindernissen wachsen kannst. Beharrlichkeit und Leidenschaft versetzt Berge von Schmerzen.
Flow forward
Nutze deine Leidenschaften als Ventil für deinen Frust. So kannst du das Schlechte in etwas gutes verwandeln. Du kannst Frust nicht einfach wegdenken oder ignorieren. Es ist wie Energie, die nach einem Sinn sucht. Gib der Energie eine Aufgabe und kämpfe nicht dagegen an. Sobald du die Energie für dich nutzt, kommst du in ein Flow Bewusstsein Zustand.
In diesem Zustand erlebst du Leichtigkeit für Aufgaben, die normalerweise sonst sehr anstrengend sind. Das ist jetzt sehr rudimentär beschrieben. Den Flow für dich zu nutzen, wird dir vor allem helfen, wenn du leistungsfähig werden willst. Bei Melancholischen Phasen wird er dir helfen, deine kreative Schöpferphase aufrecht zu erhalten.
Wie beschreibt man Farben einem Blinden? Es ist schwierig den Zustand zu beschreiben. Menschen, die den Flow Zustand schon erlebt haben, sollten es nachvollziehen können.
Beispiele wie Menschen mit Melancholie ihre besten Meisterstücke erschaffen haben:
Goethe mit seinem Werk Faust
Mozart mit seinem Werk an die Einsamkeit.
Paul McCartney mit seinem song yesterday
Pablo Picassos Gemälde entstanden, während seiner blauen Periode.
…
Quintessenz
Ich möchte hier nicht die Melancholie auf ein Podest stellen und sagen: Es ist am besten Melancholisch zu sein. Wer sich allem schönem abwendet und das Licht verflucht, wird die Kellertreppe hinunterstürzen. Es gibt kaum ein extrem das dir auf Dauer gut tut. Wir sollten Melancholie als Teil unseres Lebens akzeptieren. Wenn der Geist kommt, sollten wir ihm zuhören und von ihm lernen.
Die meisten werden nicht häufig eine solche Phase erleben. Sehe es als Geschenk an dich selbst, wenn du das nächste mal Melancholisch wirst. Gib deinem Inneren eine Chance sich zu äußern. Dein Herz findet Ruhe, wenn es sich aussprechen kann. In einem Song, in einem Gedicht, in einer Geschichte, in einem Bild oder ähnlichem. Wenn deine persönliche Sonne unter geht, dann erkennst du deine Fixsterne. Du musst nur lang genug nach oben schauen, bis die Wolken weichen und dir einen Blick erlauben.
Schau nach vorne und mach was Neues
Jetzt seid ihr gefragt
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Wie geht ihr mit Schicksalsschlägen um?
Buchempfehlung
Wenn du ein Mensch verloren hast, dann können dir die Ratschläge von Seneca weiterhelfen. Lass dich vom Titel nicht abschrecken. Schlussendlich geht es in seinem Buch darum, sein Leben ohne Angst vor dem Tod zu leben.
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Ein Kommentar zu “Melancholie verstehen(10)”